Ausbildungsbericht Cheyene

Ausbildungsbericht Cheyenne – oder wie ein Traum wahr werden und sich sogar verdoppeln

kann…

 

Wie fasst man in ein in ein paar kurzen Sätzen zusammen wie sich das ganze Leben in ein paar Jahren

komplett um 360 Grad verändert hat?  Alles fing damit an dass ich in meinem hohen Alter  -also Ü 30

- als Schmerzpatienten mit CRPS und steifem Handgelenk wieder mit dem Reiten beginnen wollte –

jede Reitschule die ich anfragte lehnte sofort ab – zu gefährlich – machen wir nicht! Dann hatte eine

Arbeitskollegin die Idee! Ich kenne genau den richtigen Reitlehrer für Dich…. Reiner Dirschl – ein

kurzes Telefonat  - eine Schnupper Stunde – kurz darauf schon der Bodenarbeitskurs und der

Basisreitkurs und dann fingen schon die Reitstunden an. Eigenes Pferd?  Nee – Stunden reichen mir

erstmal – mit meiner Erkrankung wird das doch nie gehen… Originalzitat Reiner: Das glaubst aber

auch nur Du!

Nach 4 Jahren in denen Reiner Dirschl, seine Pferde und auch seine Familie wahre Wunder vollbracht

haben war es endlich so weit  - selbst ich glaubte daran. Und Reiner hatte auch schon genau das

richtige Pferd für mich ausgesucht.  Cheyenne – eine rohe 3 ½  Jahre alte Paint-Stute sollte nach

anfänglichem Zögern tatsächlich bald in meinen Besitz übergehen.   

Wie schon bei Montana folgte jetzt erstmal  6 Monate Bodenarbeit und die Vorbereitungen für die

Ausbildung in Ungarn. Anfang Mai war bereits alles für die Abfahrt vorbereitet… Was dann passierte

brachte allerdings den ganzen Ausbildungsplan durcheinander.  Für alle völlig unerwartet – stand am

07.05.2012 plötzlich ein Fohlen putzmunter neben Cheyenne in Box. Lakota Surprise war geboren.

Ich hatte nicht ein sondern zwei Pferde gekauft!  HILFE!!!   

Also folgten jetzt weitere 12 Monate Bodenarbeit – jetzt halt mit Fohlen.  Eine neue Herausforderung

die ich ohne die Unterstützung und Anleitung von Reiner Dirschl bestimmt nie geschafft hätte.  Ende

Mai 2013 mit einem Jahr Verspätung durch den Erziehungsurlaub startete für Cheyenne dann aber

doch der Ernst des Lebens auf der Lakota Creek Ranch in Ungarn.  Bei meinen Besuchen während

Ihrer Ausbildung konnte ich mich jedes Mal von ihren Fortschritten überzeugen und es war

wunderschön mitanzusehen wie sie sich entwickelt. Zum Abschluss Ihrer Ausbildung folgte dann

unser gemeinsames Training – eine Zeit die ich sicherlich nie vergessen werde.

Seit Ende August 2014 ist Cheyenne jetzt wieder bei  mir und ihrer Tochter hier in Deutschland. Nach

jahrelanger Bodenarbeit war ich plötzlich wieder ein Reiter! Unglaublich…. Das Gelände was wir

vorher nur bei Spaziergängen erkundet haben wird jetzt vom Sattel aus erkundet. Und es ist herrlich

– ich bin sicher nicht die mutigste Reiterin aber ich arbeite daran – ihr zuliebe – und sie dankt es mir.

Sie ist unglaublich fein zu reiten und reagiert auf geringsten Hilfen – da brauchen wir so manches Mal

auch noch unseren Trainer der dann wieder an und mit mir  arbeitet…. Ich bin sehr froh, das wir auf

alle „Hilfsmittelchen“ verzichten können und mein Pferd kein grausames Metall im Maul oder

sonstige Quälereien ertragen musste und durch die Ausbildung im Lakota Creek Horsetraining Center

trotzdem genau das sichere Verlasspferd geworden ist von dem ich immer geträumt habe.

Danke Ihr Lieben von der Lakota Creek Ranch für die Erfüllung eines Traumes  und  für die guten

Freunde die Ihr im Laufe der Jahre geworden seid.  Ich bin schon gespannt  auf die Ausbildung von

Lakota Surprise….

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Hufrehe - Todesurteil oder Chance?

 

Ich möchte heute mal aus unserer Erfahrung mit Hufrehe-Patienten berichten. Grundsätzlich für alle, die sich mit dem Thema noch nicht so auseinandergesetzt haben, eine kurze medizinische Erklärung aus der Fachliteratur:
„Eine weit verbreitete Form der Hufrehe ist die durch eine falsche Fütterung verursachte Futterrehe. Hierbei kommt es zu Stoffwechselstörungen beim Pferd. Freigesetzte Gifte gelangen über den Blutkreislauf in die Huflederhaut. Die Leber als Entgiftungsorgan wird massiv überlastet. Im Huf lösen die Gifte schließlich komplizierte Enzymreaktionen aus, die zur Ablösung des Hufbeins von der Hornkapsel führen.
Auch durch eine zu reichliche Fütterung mit Gras kann es zu einer Futterrehe beim Pferd kommen. Hierbei scheint Fruktan ursächlich für die entstehende Hufrehe zu sein. Dürfen Pferde in Frühjahr und Frühsommer endlich wieder länger auf die Weide, steht Fruktan in frischem Gras im Übermaß zur Verfügung. Der über einen gewissen Zeitraum an Heu gewöhnte Verdauungsapparat kann nicht auf Anhieb mit dem plötzlichen Angebot an Gras umgehen.“
Ein aktueller Fall auf unserer Ranch verdient besondere Beachtung und ich möchte euch anhand der Geschichte von Wendy erzählen, was unwissende Menschen den Pferden antun und wie es doch auch ein Happy End geben kann!
Die Geschichte: Wendy, eine erst 6-jährige Haflingerstute, wurde von uns im gebisslosen Reiten ausgebildet. Vom Offenstall, in dem sie aufgewachsen ist, kam sie in einen Boxenstall, den ein ehemaliger Landwirt führt. Der selbst hat 6 Haflinger und weitere 4-6 Einstellerpferde in seinem Stall. Seine eigenen Haflinger sind alle extrem übergewichtig und allesamt krank. Eines wurde vor zwei Monaten zum Metzger gefahren – die Hufrehe war inzwischen zu schmerzhaft geworden. Ein anderes erstickte vor kurzem auf der Weide – es war seit langem an chronischem Husten erkrankt. Zwei weitere leiden an Hufrehe. Wohlgemerkt, die Pferde sind alle noch keine 10 Jahre alt!
In diesen Stall kam also Haflingerdame Wendy. Vom agilen Jungspund mutierte sie also bald zum übergewichtigen Boxenpferd mit gut 150 kg zuviel. Sie bekam täglich riesen Portionen Heu, frisches Gras, welches der Bauer am Morgen auf der Wiese mäht und später dann in die Boxen schmeisst, sowie Kraftfutter. Sie durfte natürlich auch auf die Koppel, allerdings nur bei schönem Wetter, d.h. die meiste Zeit des Jahres war eine 9 m² große Box ihr Schicksal. Der erste Reheschub lies also nicht lange auf sich warten. Das hieß Schmerzmittel, Verbände, Medikamente, Rehebeschlag. Monatelange Boxenruhe. Die Fütterung wurde nicht geändert. Ein Haflinger braucht halt mehr auf den Rippen….
Es kam wie es kommen musste – das Hufbein senkte sich um 5,5 Grad, die Reheschübe häuften sich. Ab ca. 5 Grad ist das Pferd nur noch bedingt bis gar nicht mehr reitbar. Die letzte Option für Wendy war – raus aus dem Stall, ab auf die Rehabilitationsstation der Lakota Creek Ranch nach Ungarn, oder Einschläfern lassen.
So kam Wendy Anfang April 2014 nach Ungarn auf unsere Ranch. Der Rehebeschlag wurde so schnell wie möglich entfernt – zum Ärgernis der vorher behandelnden Ärzte, die meinten, ich solle solche Sachen doch den Ärzten überlassen, da ich ja keine Ahnung hätte. Meine Erklärung, wie ich die Dinge in die richtige Richtung verändern könnte, also die Hufe entsprechen so zu schneiden, dass ein Beschlag nicht nötig wäre, wurde als Unfug abgetan. Das Pferd würde nach Aussage der Ärzte maximal bedingt reitbar bleiben und maximal im Schritt gehen können.
Man stelle sich mal vor, dein Huf schmerzt wie die Hölle und dann kommt jemand, der Dir ein Eisen draufnagelt….. das sind wirklich Höllenqualen! Also – Eisen runter und den Huf anständig geschnitten und gefeilt, die Zehe wurde soweit gekürzt, dass sie ganz leicht abrollen kann und kein Druck auf die Zehen entsteht. Wendy bekam ab dem ersten Tag nur noch energiearmes Heu zu fressen.
Die erste Woche litt sie sichtlich an „Zuckerentzugserscheinungen“ und war völlig durchgedreht. Es war wohl wie bei einem Junkie auf Entzug. Mitte Juni durfte sie mit den anderen Pferden auf die Koppel, zunächst noch mit Maulkorb, zwei Wochen später konnten wir auch diesen weglassen. Die Koppeln hier in Ungarn sind reich an Kräutern und fruktanarmen Gräsern, kein Vergleich zu den fetten und nicht Pferdegerechten Wiesen in Deutschland.
Die Hufe werden in regelmäßigen Abständen bearbeitet. Der kaputte Huf wächst gleichmäßig nach unten raus und es kommt gesunder Huf nach. Wendy ging seit sie hier ist kein einziges Mal lahm und hatte keinen weiteren Reheschub mehr. Man kann mit ihr wieder Roundpen-Arbeit machen in allen Gangarten. Sie erfreut sich bester Gesundheit und rennt wie eine Verrückte die Koppeln rauf und runter! Auch wenn alle sagen, dass sie das nicht glauben, denn schließlich stand sie kurz vor der Tötung – es ist wie es ist!
Dieses Beispiel zeigt deutlich – tut etwas, bevor es zu spät ist! Raus aus den Boxenställen, weg vom Mastfutter, das für Kühe bestimmt ist. Wenn eure Koppeln zu üppig sind, dann lasst die Pferde erst drauf, wenn das Gras so gut wie vertrocknet ist! Ansonsten – mageres Heu Heu Heu! Kein Kraftfutter! Etwas Weizenkleie für den Darm und wenn nötig etwas Hafer. Mehr nicht! Täglicher Auslauf (also Offenstall) mit ausreichender Weide, sandiger fester aber nicht harter Boden ohne Steine - vor allem während der einjährigen Genesungszeit dürfen nicht die geringsten Steine auf dem Paddock sein.
Desweiteren sollte man auf natürliche Art und Weise die Leber entgiften, der Dreck muss aus dem Körper raus, aber nicht mit chemischen Medikamenten. Kopfarbeit fürs Pferd, denn nur wem es psychisch gut geht, der kann auch eine Krankheit überwinden. Und natürlich einen Barhufspezialisten, der sich auch an Rehepferde traut. Das ist eigentlich nicht so schwierig, wie es klingt.
Wendy wird sicherlich wieder ohne Probleme geritten werden können, der Huf muss sich vollständig regenerieren und das kann schon mal zwei Jahre dauern. Bei einem 6 Jahre alten Pferd sollte dieser Zeitraum aber wohl kein Problem sein.

Update Januar 2016:

Wendy's Hufrehe ist vollständig ausgeheilt, sie ist seit einem halben Jahr bei einem neuen Besitzer hier in Ungarn. Es geht ihr großartig, sie wird fast täglich geritten und bewegt. Auf jeden Fall ein Happy End!

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Neue Wege in der Pferde-Mensch-Beziehung

Die Lakota-Creek-Ranch ging schon immer andere Wege in der Ausbildung von Pferden als allgemein üblich.
Ich erinnere mich noch gut an meine „Sachkundeprüfung“ beim Veterinäramt, die jeder Pferdestallbetreiber ablegen muss. Schon damals musste, wollte und konnte ich die zuständige Amtstierärztin von meinem Stallmanagement und dem „anderen“ Umgang mit Pferden überzeugen. Beim Besuch auf meiner Ranch in Bayern sagte sie mir, dass es schön wäre, wenn alle Pferdebetriebe diese Philosophie annehmen und umsetzen würden – zum Wohle der Pferde.

In den vergangenen Jahren habe auch ich viel dazugelernt und die Ausbildung von Pferd und Reiter weiter verfeinert und perfektioniert. Der Begriff „Natural Horsemanship“ ist inzwischen so abgedroschen wie “Dominanz oder Partnerschaft“. Bei meiner Pferdeausbildung habe ich mich immer stark an den American Natives orientiert, den Lakotas, wie sie vor Jahrzehnten noch in ihrer ursprünglichen Lebensart lebten und mit ihren Pferden arbeiteten. Von den Indianern weiß man, dass sie sehr spirituell waren und sich ihrer Kräfte und Energien sehr bewusst waren.

Leider haben wir Menschen unsere Instinkte und unsere ursprünglichen, energetischen Fähigkeiten vergessen. Zu sehr stützen wir uns auf unseren Intellekt, wollen alles beweisen und begründen, unterdrücken unsere Emotionen, um in dieser elektronischen Welt zu funktionieren und zu überleben. Tiere lassen sich jedoch nach wie vor von ihren Instinkten leiten und sie erkennen sofort, mit welcher Energie ihnen ein anderes Lebewesen begegnet. Diese Energie, die von uns Menschen ausgeht, beeinflusst alle Lebewesen um uns herum, sei es Menschen oder Tiere. Insbesondere Pferde sind hierfür sehr empfänglich.
Immer wieder erzählen mir meine Kunden, dass ihr Pferd zum Beispiel am Putzplatz nicht stillstehen will und herumhampelt. Kaum jedoch komme ich um die Ecke, verändert sich das Pferd zu einem braven Musterschüler. Oder die Spaziergänge gestalten sich schwierig, das Pferd erschrickt vor jedem Blatt, rempelt seinen Besitzer an, springt und hüpft am Führstrick durch die Gegend oder frisst permanent am Wegesrand. Sobald ich mit dem Pferd am Strick des Weges marschiere, ist nichts von alledem zu sehen.
Es liegt an der Energie, die wir aussenden! Ein Pferd ist ein Herdentier, es orientiert sich an seiner Herde und muss wissen, ob es selbst gerade die Führung übernehmen muss, oder ob diese Position jemand anderes hat und es sich „entspannen“ kann. Durch unsere Energie, die wir unbewusst aussenden, weiß das Pferd genau, welche Position wir in dem Moment inne haben. Sind wir ängstlich, besorgt, oder stehen wir unter Stress? Das Pferd spürt das sofort und weiß, dass es wohl grad selber auf sich aufpassen sollte, weil Mensch dazu nicht in der Lage ist.
Wir können also mit unserem Pferd nicht intellektuell Probleme diskutieren, wir können ihm auch nicht mitteilen, dass wir grad Liebeskummer haben oder wütend auf einen Kollegen sind, denn damit kann ein Pferd absolut nichts anfangen. Denn das Pferd reagiert nur instinktiv auf die von uns ausgesendete Energie – und als Fluchttier will das Pferd wissen, ob es selbst für seine Sicherheit sorgen muss oder dies jemand anderem überlassen kann, also: sind wir im Moment ein verlässlicher Führer oder nicht?

Es gibt also meistens gar keine Problempferde - denn das Problem liegt immer beim Menschen. Das Pferd reagiert nur auf sein Umfeld und die vorhandene Energie. Sind wir ruhig, ausgeglichen und souverän, fühlt sich das Pferd sicher und ist ebenfalls ruhig und ausgeglichen – vorausgesetzt natürlich, es kann seine Natur ausleben, indem es ausreichend Bewegung und Pferdekontakt hat.

Deswegen nützt es auch nichts, sein Pferd ein paar Wochen oder Monate in Beritt zu geben, um dann ein perfektes Reitgerät zurückzubekommen. Um eine gute Pferd-Mensch-Beziehung zu bekommen, muss ich sowohl im täglichen Umgang (sprich Bodenarbeit) als auch beim Reiten vor allem an mir selber arbeiten! In unserem Trainingcenter coachen wir also die Menschen und trainieren die Pferde!
Aus diesem Grund haben wir auch das Team-Training-Programm gestartet, in dem Pferd und Besitzer über mehrere Wochen täglich miteinander „leben und arbeiten“. Das garantiert eine glückliche andauernde und für beide Seiten befriedigende Pferd-Mensch-Beziehung. Die Erfahrungsberichte, von denen einige auf unserer FB-Seite veröffentlicht wurden, beweisen, dass wir mit unserem LCR Horsetrainingcenter auf dem richtigen Weg sind!

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Ausbildungsbericht "Amelie"

Ausbildungsbericht von Caroline D. und Ihrem Traumpferd Amelie mit dem Fazit: Die Ausbildung bei Reiner mit „Problempferd“ Amelie war ein voller Erfolg und wir lernen Schritt für Schritt alle zwei Wochen dazu !

Teil 1:
Als ich 18 wurde, machte ich meinen Traum war und kaufte mir ein Pferd. Das erste Pferd das ich sah wollte ich haben und das war Amelie, eine Edelbluthaflingerstute. Schnell stellte sich heraus: So stur wie ein Esel und so viel Temperament wie ein Araber, aber zum Glück gesund. Bald merkte ich, dass ich Hilfe brauche, denn ich hatte mich übernommen. Sie hat ständig gebettelt und in die Jacke geschnappt, aber am schlimmsten war das wegrennen beim Führen. Grundlos ist sie urplötzlich von 0 auf 100 losgerannt, man hatte keine Chance sie zu halten. Dumm wie ich war, meinte ich, dass das mit dem reiten schon geht (mit Gebiss) und hatte prompt einen Reitunfall mit 3 Tage Krankenhausaufenthalt. Mein Traum wurde somit zum Albtraum.

Danach überlegte ich, was soll ich tun? Amelie wieder hergeben und aufgeben? Nein
Nachdem meine ehemalige Huforthopädin der DHG feststellte, dass Amelie spitze Zähne unterm Zahnfleisch in den Bereich hat in dem ihr Gebiss liegt, und eine Operation für mich wegen so etwas nicht in Frage kommt, da sie keine Beschwerden beim fressen hat, empfahl sie mir Pferdetrainer Reiner Dirschl vom Lacota Creek Ranch Horsetrainingcenter und meinte dazu noch „Erschrick nicht wenn er kommt, er sieht aus wie ein Cowboy“. Voller Hoffnung rief ich ihn an und prompt war er bereit Amelie und mich zu besuchen und uns eine Schnupperstunde zu geben.

Nun, wir fingen bei Null an. Gehen – Stehen – Rückwärtsgehen, die Ampel, Kopf unten halten, Rope neben den Augen kurbeln usw. Reiner war anfangs auch etwas am Zweifeln ob vor allem ich diesen langen Weg durchhalte, er meinte: Man steht am Fuße des Mount Everest und sieht das es ein weiter und steiler Weg ist, aber Schritt für Schritt geht es hinauf, mal schneller und mal langsamer. Amelie lief uns ständig in den Rücken oder an der Seite vorbei, das Rope interessierte sie überhaupt nicht, es kam schon auch mal vor dass sie versucht hat zu steigen und uns Angst einzujagen. Auch wenn man ihr auf die Brust geklatscht hat kam nicht die gewünschte Reaktion. Ich hatte jede Woche eine Stunde und musste fleißig am Reitplatz üben und ich hatte furchtbare Angst vor Amelie, denn mir konnte sie Angst einjagen. Aber ich musste da durch. Als das Führen einigermaßen auf dem Reitplatz funktionierte, ging‘s weiter mit Longieren am Rope. Sie drehte sich immer mit dem Kopf zu einem. Wenn man sie dann endlich zum gehen gebracht hatte, versuchte sie einen über den Reitplatz zu ziehen, wie das geklärt war, und Reiner etwas mehr druck ausübte, dass sie schneller Trabt versuchte sie nach innen zu kicken oder stieg einen auch mal an. Das Pony war die reinste Katastrophe. Irgendwann funktionierte es dann bei Reiner und dann musste ich ran…. Und das gleiche Theater begann von vorne. Wie Reiner dabei war funktionierte es. Aber wie er weg war und ich alleine üben musste, hatte ich wieder furchtbare Angst. Meine Knie zitterten, meine Hände waren schweißnass, aber ich musste mich zusammenreißen und üben, üben, üben.

Teil 2:
Nachdem die Bodenarbeit funktionierte und wir unseren Stall wechseln mussten (wegen Auflösung des Stalls), ging es dann weiter mit dem gebisslosen reiten. Anfangs ritt nur Reiner, denn Amelie konnte nicht besonders viel, sie verweigerte den Schenkel und war sehr stur. Nachdem Reiner Amelie soweit hatte, dass sie einigermaßen reitbar war, musste ich ran. Meine Lieblingsgangart war Schritt. Ging schön langsam und kein Gewackel „wink“-Emoticon. Nunja, wer Reiner kennt, weiß dass es bei dem nicht bleibt. Traben ohne Steigbügel, der reinste Horror! Zügel richtig führen, nicht mit den Füßen klammern, das Pferd im Trab halten und oben bleiben war immer das Motto. Dann kamen die Volten und Wendungen dazu. Und für mich hieß es wieder üben, üben, üben und die Bodenarbeit dabei nicht vergessen. Ich wurde immer sicherer. Leider merkte Amelie aber auch, dass sie jetzt nicht mehr mit allem durchkam und man merkte wie sie überlegt was sie dagegen unternehmen kann, wie z. b. seitwärts gehen, stehen bleiben und nicht mehr weitergehen ect. Zum Glück kam Reiner wöchentlich und half mir die Reitfehler die aufgrund dieser Reaktionen entstanden wieder in Ordnung zu bringen. Anschließend kam der Galopp dazu. Leider musste man Amelie das auch erst wieder beibringen, wie die Hilfen sind, und auch sie musste erst ihr Gleichgewicht mit Reiter finden. Das erledigte zum Glück Reiner wieder für mich. Und anschließend musste ich es auf ihr lernen. Wie Amelie merkte dass ich das jetzt auch langsam kann, versuchte sie nach innen zu laufen, stehenzubleiben, auf Reiner zuzulaufen und ihm nicht mehr von seiner Seite weichen, abzukürzen ect. Sie sucht ständig nach Lücken und verzeiht einem keine Fehler. Das schwierigste ist nicht immer das angaloppieren, sondern auf diese Unarten richtig und schnell zu reagieren. An einem perfekten Galopp arbeiten wir noch, aber ich bin zuversichtlich.

Leider habe ich bisher sehr viel Pech mit meinen Ställen gehabt. Nach einem erneuten Stallwechsel (wegen Aufgabe des Stalls), fingen wir endlich mit dem Geländetraining an. Ich ging anfangs viel mit Amelie spazieren. Anschließend ist Reiner mit Amelie ausgeritten und ich bin mit dem Fahrrad mitgefahren, dann haben wir auch öfter getauscht. Meine damalige Reitbeteiligung, die ihr Pferd auf der LC-Ranch bei Reiner in Ungarn ausbilden ließ und schon etliche Jahre Reitunterricht bei Reiner nimmt, hat auch viel Gutes zur Ausbildung von Amelie beigetragen. Beim Ausreiten gab es immer wieder Höhen und Tiefen, das Erschrecken von „gefährlichen“ Dingen, das Tempo, das hinlegen wenn sie nicht mehr mochte, das alleine sein beim Ausritt... aber Reiner meinte, das ist normal.

Inzwischen reite ich mit Amelie auf unseren geübten Wegen auch alleine aus und es funktioniert ganz gut. Die Ausbildung bei Reiner mit „Problempferd“ Amelie war ein voller Erfolg und wir lernen Schritt für Schritt alle zwei Wochen dazu

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Respekt und Vertrauen

Pferde sind kein Mittel zum Zweck, sondern Geschöpfe dieser Erde. Wir möchten mit den Tieren respektvoll arbeiten und eine vertrauensvolle Partnerschaft aufbauen. Diese Philosophie findet sich bei den Indianern wieder, die in vollkommener Harmonie mit der Natur und den Tieren lebten.
Wir müssen lernen, uns als ein Teil dieser Erde zu sehen, nicht als ihr Feind, der ihr seinen Willen aufzuzwingen sucht. Wir sollten erkennen, dass wir als Teil dieser Erde ihr nicht Gewalt antun können, ohne uns selber zu verletzen.
Wir können auch dem Pferd nicht unseren Willen aufzwingen und ihm Gewalt antun, ohne unser eigenes Ich zu verletzen. Wenn wir den Pferden etwas nehmen, müssen wir auch etwas zurückgeben –Respekt!
Ein Pferd ist weder ein Sportgerät noch ein Kuscheltier. Ein Pferd ist ein Pferd und will auch als solches behandelt werden – mit Liebe und Respekt.

Ein wahrer Horseman ist jemand, der die Emotionen und Reaktionen des Pferdes kennt und erkennt und auf dieser Basis mit dem Pferd auf natürliche Weise kommuniziert.
Das indianische Reiten ist kein Reitstil, den man in Reitschulen einfach erlernen kann. Es ist eine Lebenseinstellung, die dazu führen soll, den Respekt gegenüber unserer Erde und Schöpfung wieder zu entdecken. Der Mensch hat verlernt, mit dem Herzen zu denken – er denkt nur mit dem Kopf!

Das Pferd dient uns heute wie auch in alter Zeit als Partner, Freund und als Vermittler zwischen der hektischen Zivilisation und dem ursprünglichen natürlichen Leben. Nehmen Sie sich Zeit, mit den Pferden zu träumen: Menschen, die immer nur arbeiten, haben keine Zeit zu träumen und nur wer Zeit zu träumen hat, findet Weisheit!

Egal ob wir mit einem rohen, ungerittenen Pferd trainieren oder mit Problempferden arbeiten, wir beginnen grundsätzlich mit den Pferden mit der Bodenarbeit. Dies ist die Basis unseres Pferdetrainings. Dieses Training ist für Pferdebesitzer aller Reitweisen geeignet, die sich eine bessere Beziehung und einen sicheren Umgang mit ihrem Pferd wünschen.

(Reiner Dirschl)


Naturnahes Pferdetraining?
Sie suchen eine natürlichen Weg, um Ihr Pferd trainieren zu lassen? Dann sind Sie bei uns genau richtig. Wir arbeiten nach der Philosphie der Indianer. Das Training beruht auf dem jahrelangen Umgang und der Erfahrung mit Pferden. Wir arbeiten in vollkommener Harmonie mit der Natur und bauen so eine besondere Beziehung zu den Pferden auf.
Wir packen die Probleme an den Wurzeln. Unser Training beruht auf Vertrauen, Respekt und Kommunikation. Wir sind Pferdemenschen mit Leib und Seele. Wir kommunizieren und arbeiten mit den Pferden auf eine natürliche Art. Wir haben die Kommunikationsweise des Pferdes jahrelang studiert und können mit Hilfe dieser Studien, die Probleme der Pferde analysieren und therapieren.
Wir sehen unsere Pferd als Partner, Freunde und Lehrer. Unsere Arbeit beruht auf einer fundierten Grundlage und beginnt mit dem Vertrauensaufbau. Danach folgt ein auf das Pferd abgestimmter Trainingsplan.Unser Ziel ist ein guter Trainingsplan ohne das Pferd zu überfordern oder zu unterfordern.

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