Ausbildungsbericht "Amelie"

Ausbildungsbericht von Caroline D. und Ihrem Traumpferd Amelie mit dem Fazit: Die Ausbildung bei Reiner mit „Problempferd“ Amelie war ein voller Erfolg und wir lernen Schritt für Schritt alle zwei Wochen dazu !

Teil 1:
Als ich 18 wurde, machte ich meinen Traum war und kaufte mir ein Pferd. Das erste Pferd das ich sah wollte ich haben und das war Amelie, eine Edelbluthaflingerstute. Schnell stellte sich heraus: So stur wie ein Esel und so viel Temperament wie ein Araber, aber zum Glück gesund. Bald merkte ich, dass ich Hilfe brauche, denn ich hatte mich übernommen. Sie hat ständig gebettelt und in die Jacke geschnappt, aber am schlimmsten war das wegrennen beim Führen. Grundlos ist sie urplötzlich von 0 auf 100 losgerannt, man hatte keine Chance sie zu halten. Dumm wie ich war, meinte ich, dass das mit dem reiten schon geht (mit Gebiss) und hatte prompt einen Reitunfall mit 3 Tage Krankenhausaufenthalt. Mein Traum wurde somit zum Albtraum.

Danach überlegte ich, was soll ich tun? Amelie wieder hergeben und aufgeben? Nein
Nachdem meine ehemalige Huforthopädin der DHG feststellte, dass Amelie spitze Zähne unterm Zahnfleisch in den Bereich hat in dem ihr Gebiss liegt, und eine Operation für mich wegen so etwas nicht in Frage kommt, da sie keine Beschwerden beim fressen hat, empfahl sie mir Pferdetrainer Reiner Dirschl vom Lacota Creek Ranch Horsetrainingcenter und meinte dazu noch „Erschrick nicht wenn er kommt, er sieht aus wie ein Cowboy“. Voller Hoffnung rief ich ihn an und prompt war er bereit Amelie und mich zu besuchen und uns eine Schnupperstunde zu geben.

Nun, wir fingen bei Null an. Gehen – Stehen – Rückwärtsgehen, die Ampel, Kopf unten halten, Rope neben den Augen kurbeln usw. Reiner war anfangs auch etwas am Zweifeln ob vor allem ich diesen langen Weg durchhalte, er meinte: Man steht am Fuße des Mount Everest und sieht das es ein weiter und steiler Weg ist, aber Schritt für Schritt geht es hinauf, mal schneller und mal langsamer. Amelie lief uns ständig in den Rücken oder an der Seite vorbei, das Rope interessierte sie überhaupt nicht, es kam schon auch mal vor dass sie versucht hat zu steigen und uns Angst einzujagen. Auch wenn man ihr auf die Brust geklatscht hat kam nicht die gewünschte Reaktion. Ich hatte jede Woche eine Stunde und musste fleißig am Reitplatz üben und ich hatte furchtbare Angst vor Amelie, denn mir konnte sie Angst einjagen. Aber ich musste da durch. Als das Führen einigermaßen auf dem Reitplatz funktionierte, ging‘s weiter mit Longieren am Rope. Sie drehte sich immer mit dem Kopf zu einem. Wenn man sie dann endlich zum gehen gebracht hatte, versuchte sie einen über den Reitplatz zu ziehen, wie das geklärt war, und Reiner etwas mehr druck ausübte, dass sie schneller Trabt versuchte sie nach innen zu kicken oder stieg einen auch mal an. Das Pony war die reinste Katastrophe. Irgendwann funktionierte es dann bei Reiner und dann musste ich ran…. Und das gleiche Theater begann von vorne. Wie Reiner dabei war funktionierte es. Aber wie er weg war und ich alleine üben musste, hatte ich wieder furchtbare Angst. Meine Knie zitterten, meine Hände waren schweißnass, aber ich musste mich zusammenreißen und üben, üben, üben.

Teil 2:
Nachdem die Bodenarbeit funktionierte und wir unseren Stall wechseln mussten (wegen Auflösung des Stalls), ging es dann weiter mit dem gebisslosen reiten. Anfangs ritt nur Reiner, denn Amelie konnte nicht besonders viel, sie verweigerte den Schenkel und war sehr stur. Nachdem Reiner Amelie soweit hatte, dass sie einigermaßen reitbar war, musste ich ran. Meine Lieblingsgangart war Schritt. Ging schön langsam und kein Gewackel „wink“-Emoticon. Nunja, wer Reiner kennt, weiß dass es bei dem nicht bleibt. Traben ohne Steigbügel, der reinste Horror! Zügel richtig führen, nicht mit den Füßen klammern, das Pferd im Trab halten und oben bleiben war immer das Motto. Dann kamen die Volten und Wendungen dazu. Und für mich hieß es wieder üben, üben, üben und die Bodenarbeit dabei nicht vergessen. Ich wurde immer sicherer. Leider merkte Amelie aber auch, dass sie jetzt nicht mehr mit allem durchkam und man merkte wie sie überlegt was sie dagegen unternehmen kann, wie z. b. seitwärts gehen, stehen bleiben und nicht mehr weitergehen ect. Zum Glück kam Reiner wöchentlich und half mir die Reitfehler die aufgrund dieser Reaktionen entstanden wieder in Ordnung zu bringen. Anschließend kam der Galopp dazu. Leider musste man Amelie das auch erst wieder beibringen, wie die Hilfen sind, und auch sie musste erst ihr Gleichgewicht mit Reiter finden. Das erledigte zum Glück Reiner wieder für mich. Und anschließend musste ich es auf ihr lernen. Wie Amelie merkte dass ich das jetzt auch langsam kann, versuchte sie nach innen zu laufen, stehenzubleiben, auf Reiner zuzulaufen und ihm nicht mehr von seiner Seite weichen, abzukürzen ect. Sie sucht ständig nach Lücken und verzeiht einem keine Fehler. Das schwierigste ist nicht immer das angaloppieren, sondern auf diese Unarten richtig und schnell zu reagieren. An einem perfekten Galopp arbeiten wir noch, aber ich bin zuversichtlich.

Leider habe ich bisher sehr viel Pech mit meinen Ställen gehabt. Nach einem erneuten Stallwechsel (wegen Aufgabe des Stalls), fingen wir endlich mit dem Geländetraining an. Ich ging anfangs viel mit Amelie spazieren. Anschließend ist Reiner mit Amelie ausgeritten und ich bin mit dem Fahrrad mitgefahren, dann haben wir auch öfter getauscht. Meine damalige Reitbeteiligung, die ihr Pferd auf der LC-Ranch bei Reiner in Ungarn ausbilden ließ und schon etliche Jahre Reitunterricht bei Reiner nimmt, hat auch viel Gutes zur Ausbildung von Amelie beigetragen. Beim Ausreiten gab es immer wieder Höhen und Tiefen, das Erschrecken von „gefährlichen“ Dingen, das Tempo, das hinlegen wenn sie nicht mehr mochte, das alleine sein beim Ausritt... aber Reiner meinte, das ist normal.

Inzwischen reite ich mit Amelie auf unseren geübten Wegen auch alleine aus und es funktioniert ganz gut. Die Ausbildung bei Reiner mit „Problempferd“ Amelie war ein voller Erfolg und wir lernen Schritt für Schritt alle zwei Wochen dazu

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Kommentare: 3
  • #1

    Georgetta Lipsey (Freitag, 03 Februar 2017 08:06)


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